Ein nachhaltiges Unternehmensethos ist in der Ära des Klimawandels die Grundbedingung für die License to Operate. Gute Produkte und Dienstleistungen sind immer noch wichtig – aber nicht mehr
ausreichend, wenn es sich Unternehmen in der Komfortzone des Bestehenden gemütlich machen und glauben, das Thema Nachhaltigkeit außen vor lassen zu können. Das sind dann nämlich jene, die enden
wie VW. Michael Dickstein, Director Global Sustainability Development beim Braugiganten Heineken, drückt das so aus: „In der Ära des Klimawandels erzeugt [ganzheitliche] Verantwortung
Gewinne.“
Das ist auch eine klare Ansage für jene, die glauben, mit dem einen oder anderen Produkt ein grünes Image schaffen zu können, während der Rest des Angebots unverändert bleibt. Diese Strategie stellt sich vielmehr als risikoreich heraus: wenn Nachhaltigkeit den Unternehmenswerten nicht innewohnt, bleiben alle Versuche, mit nachhaltigen Produkten am Markt reüssieren zu wollen, bloße Kosmetik. KonsumentInnen spüren, ob Unternehmen auf einen Trend aufspringen, um diesen Teil des Markts abzugrasen, oder ob sie ihre Gewinne mit Verantwortung erzielen.
Anders gesagt: ein Unternehmen, das Nachhaltigkeit in Vision, Kernwerten und Leitbild integriert und diese Unternehmenskultur von Kopf bis Fuß „lebt“, wird zwangsläufig Produkte und
Dienstleistungen schaffen, die für alle Stakeholder Nutzen stiften. Dieses Unternehmen wird Lösungen mit Mehrwert für seine KundInnen schaffen, die ganz automatisch und selbstverständlich
nachhaltig sein werden.
Damit wird auch das Verkaufen wieder einfacher: nicht die „grünen“ Aspekte der Produkte und Services sind das Verkaufsargument, sondern die praktischen Eigenschaften des Angebots. Jene
Unternehmen werden nicht Marktnischen bedienen, sondern den ganzen Markt. Sie werden KundInnen erreichen, für die Nachhaltigkeit ein wesentliches Kriterium in ihrem Einkaufsverhalten darstellt –
aber auch jene, die Nachhaltigkeit indifferent oder sogar ablehnend gegenüber stehen.
Unternehmen, für die es völlig normal sein wird, Wirtschaft, Umwelt und Gesellschaft zusammen zu denken, werden von SustaiNatives geleitet und durchdrungen sein. Wir sehen sie bereits, jene
jungen Talente. Sie gilt es festzuhalten. An ihnen werden wir uns messen.
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