#WIRbewegenCSR. Rückschau zum 11. CSR-Tag

11. CSR-Tag, respACT, www.gebruederpixel.at, Ankerbrotfabrik
11. CSR-Tag in der ehem. Ankerbrot-Fabrik. Foto: respACT/www.gebruederpixel.at

respACT, die Unternehmensplattform für CSR und nachhaltige Entwicklung, veranstaltete am 15. September bereits zum 11. Mal einen CSR-Tag. Das heurige Motto #WIRbewegenCSR ist Programm: erstmals wurde die neue Vision präsentiert, die in einem breiten Stakeholderdialog entstanden ist. Diese soll Unternehmen frische Impulse zur aktiven Gestaltung von nachhaltigem Wirtschaften bieten, so Daniela Knieling, Geschäftsführerin von respACT.

Wir haben uns ebenfalls unter die mehr als 300 anwesenden CSR- und Nachhaltigkeits-Interessierten gemischt und berichten von unseren Eindrücken.

Vorgestellt wurden auch die Sustainable Development Goals (SDGs, dt. Ziele für nachhaltige Entwicklung). Diese wenden sich erstmals ausdrücklich auch an Unternehmen, um Lösungen und Beiträge zur nachhaltigen Entwicklung beizusteuern. In der Keynote von Guido Schmidt-Traub, Executive Director der UNSDSN, ging es um die Frage, welchen Beitrag österreichische Unternehmerinnen und Unternehmer aktiv leisten können. Wie kann die Ausrichtung auf nachhaltige Entwicklung in den Unternehmen strategisch verankert werden?

Sein eindringlicher Appell, die SDGs auch unseren Kindern zu vermitteln und damit Bildung für nachhaltige Entwicklung zu fördern, wurde von den TeilnehmerInnen begeistert aufgenommen. Geschätzte 50 Personen haben sich quasi verpflichtet, im nächsten Jahr zumindest ein Mal mit einer Schulklasse daran zu arbeiten. Die kindgerecht aufbereiteten Unterlagen dazu wird Herr Schmidt-Traub bereitstellen.

Das Nachmittagsprogramm des CSR-Tags mit dem Übertitel „Motivieren, Begeistern, Umsetzen“ bot verschiedene Sessions zum Mitdiskutieren: von nachhaltigem Konsum über neue Wirtschaftsmodelle, letzte Trends im Nachhaltigkeits-Berichtswesen bis zu Business4Refugees wurde ein breiter thematischer Bogen gespannt.

Tenor aus den verschiedenen Gruppen: Manches hat sich in den letzten 20 Jahren kaum geändert (etwa die Frage nach Macht oder Ohnmacht der KonsumentInnen), über vieles sollten wir nicht mehr diskutieren müssen (angesichts der Klimasituation dürfte es kein Unternehmen mehr geben, das KEINE einschlägigen Maßnahmen setzt) und es herrschte Einigkeit darüber, dass das Ausmaß an Enthusiasmus innerhalb der anwesenden CSR-Interessierten leider nicht die Welt außerhalb widerspiegelt. Einige ernüchternden Fakten dazu:

  • der Nationale Aktionsplan CSR (seit 2012 eigentlich verpflichtend) ist in Österreich gescheitert;
  • nur 33% österreichischer öffentlicher Unternehmen und 25% österreichischer Top-Unternehmen, Banken und Versicherungen berichten über ihre Nachhaltigkeitsleistung, international sind es rd. 90%
    (Quelle: EY-Studie zu Nachhaltigkeitsberichterstattung österreichischer Top-Unternehmen);
  • in Österreich wurde 2016 als erstem Land nachgewiesenermaßen die 2°C-Grenze Temperaturanstieg dauerhaft überschritten;
  • politische Unterstützung sieht in Österreich niemand der Vortragenden.

Es bleibt also trotz ausgelassener Feierstimmung am Abend die bittere Erkenntnis: Es gibt noch viel zu tun!

 

PS: Hier gibt's die Zusammenfassung von respACT samt Fotogalerie

PPS: Roman Mesicek und Reinhard Herok haben ebenfalls Rückschau gehalten - in Form eines Tondokuments

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